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Samstag, 24. April 2010
„Endlich wieder Arbeit“
nale, 11:25h
Neulich diskutierte ich mit einer Freundin über das Privatfernsehen und seine Eigenschaft als Spiegel der Gesellschaft. Die Quoten und damit die Interessen der Zuschauer bestimmen, was im Fernsehen läuft. Einrichtungssendungen als Abbild des Cocooning-Trends und Gerichtsshows waren endlos lange an der Tagesordnung; jetzt sind es Realitysoaps in denen Laien Geschichten „die das Leben schreibt“ nachstellen. Oder so ähnlich. „Deutschland sucht den Superstar“ und „Germanys next Topmodel“ bilden in dem Reigen die Vertreter der modernen Jobsuche (in der Unterhaltungsbranche); Sendungen wie „Rach der Restauranttester“ „Die Jobretter“ und „Raus aus den Schulden“ zielen ab auf den Hoffnungsvoyeurismus, den sich der Zuschauer wünscht. Anderen beim Partner suchen, Leiden, Glücklichsein, Auswandern oder in allen anderen Lebenslagen zusehen, das ist der Trend. Der Leitgedanke dabei: Trotz der Krise kann es jederzeit wieder bergauf gehen, wenn man nur den richtigen Coach an seiner Seite hat!
Perfektes Stichwort für ein neues Format, das sich auf RTL den Weg in die Herzen der Zuschauer bahnen soll. „Endlich wieder Arbeit“ heißt das Programm – immerhin suggeriert der Titel, dass die Protagonisten schon einmal Arbeit hatten und aus dem „endlich“ lässt sich die Information entnehmen, dass es sich wohl um Langzeitarbeitslose handelt. Der Untertitel schafft dann noch mehr Klarheit: Der „Jobprofi Jürgen Hesse zeigt, wie man sich erfolgreich bewirbt“.
Zugegeben, ich fand das Format im Hinblick auf *Leerstelle** sehr interessant und habe mir die erste Folge angesehen. Hinterher habe ich mich geärgert. Zwar passierte, was zu erwarten war – denn es handelte sich um Menschen, die seit Jahren entweder keine Motivation hatten oder nicht über die richtige Taktik verfügten, um eine Stelle zu ergattern. Zwar tat mir die betroffene Familie auch sehr leid, denn sie hatte die Jobs offensichtlich bitternötig („Ich trau mich nicht mal zu sterben, weil ich nicht weiß, was dann aus meiner Familie wird“ so die Mutter und Alleinverdienerin). Aber die Kernaussage der Sendung gefiel mir nicht, denn es wurde suggeriert, dass es außer einem gepflegten Haarschnitt, einem geschmackvollen Äußeren und einem korrekten Anschreiben nicht sehr viel mehr braucht, um den Vertrag für einen Job in der Tasche zu haben. Weit gefehlt. Diese Art von Härtefall ist zwar eine reale Seite der Medaille. Aber ich bleibe gespannt, ob das Programm auch weniger stilisierte Fälle behandeln wird.
Perfektes Stichwort für ein neues Format, das sich auf RTL den Weg in die Herzen der Zuschauer bahnen soll. „Endlich wieder Arbeit“ heißt das Programm – immerhin suggeriert der Titel, dass die Protagonisten schon einmal Arbeit hatten und aus dem „endlich“ lässt sich die Information entnehmen, dass es sich wohl um Langzeitarbeitslose handelt. Der Untertitel schafft dann noch mehr Klarheit: Der „Jobprofi Jürgen Hesse zeigt, wie man sich erfolgreich bewirbt“.
Zugegeben, ich fand das Format im Hinblick auf *Leerstelle** sehr interessant und habe mir die erste Folge angesehen. Hinterher habe ich mich geärgert. Zwar passierte, was zu erwarten war – denn es handelte sich um Menschen, die seit Jahren entweder keine Motivation hatten oder nicht über die richtige Taktik verfügten, um eine Stelle zu ergattern. Zwar tat mir die betroffene Familie auch sehr leid, denn sie hatte die Jobs offensichtlich bitternötig („Ich trau mich nicht mal zu sterben, weil ich nicht weiß, was dann aus meiner Familie wird“ so die Mutter und Alleinverdienerin). Aber die Kernaussage der Sendung gefiel mir nicht, denn es wurde suggeriert, dass es außer einem gepflegten Haarschnitt, einem geschmackvollen Äußeren und einem korrekten Anschreiben nicht sehr viel mehr braucht, um den Vertrag für einen Job in der Tasche zu haben. Weit gefehlt. Diese Art von Härtefall ist zwar eine reale Seite der Medaille. Aber ich bleibe gespannt, ob das Programm auch weniger stilisierte Fälle behandeln wird.
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