Samstag, 6. Februar 2010
Ursprung & Sinn von *leerstelle**
*leerstelle** ist mein persönliches Projekt. Meine Aktion gegen die Passivität. Die war nämlich eigentlich nie mein Ding. Aber jetzt, während ich auf der Suche bin nach meinem ersten Job, fühle ich mich plötzlich in die passive Ecke gedrängt. Der springende Punkt ist die Ungewissheit: WANN kommt das Quäntchen Glück, das einem den ersten Traum von Job vor die Füße legt? Und genau an dieser Stelle liegt der Hase im Pfeffer – denn wenn ich wüsste, wie lange die *leerstelle** andauert, könnte und würde ich organisieren, planen, tun. So denke ich oft: Lohnt sich das? Ich sollte... Vielleicht... und dann ist plötzlich wieder Zeit vergangen, die doch kostbar ist und die man hätte intensiv nutzen können. Das eigentliche Problem an der Freizeit ist, dass sie unfreiwillig und nicht „genießbar“ ist. Wer unheimlich viel zu tun hat, sehnt sich nach freier Zeit, nach Entspannung, rumhängen oder abgammeln; wer das Gefühl hat, unendlich viel Zeit zu haben, möchte sie bald totschlagen, indem er Erlebnisse schafft. Genau hierin liegt meines Erachtens nach das gesellschaftliche Problem, weil sich diese beiden gegensätzlichen Menschengruppen per se aneinander aufreiben. Der, der wirklich nach einer passenden Stelle sucht, der arbeiten möchte, sagt zum (z.B. massiv überlasteten) Arbeitnehmer „Sei doch froh, dass du Arbeit hast!“ Der Arbeitnehmer fühlt sich natürlicherweise unverstanden, missdeutet aber seinerseits die überbordende freie Zeit des Arbeitssuchenden als angenehmen Luxus. Der Autor des Zeit-Artikels „Die Wiederentdeckung der Muße“ hat es, denke ich, ziemlich genau auf den Punkt gebracht: „Das Nichtstun, der nicht zweckorientierte Müßiggang, gilt als unproduktiv und öde. Und darunter leiden selbst jene, die ein Übermaß an Zeit haben – Arbeitslose, Hartz-IV-Empfänger, Zwangsentschleunigte. In einer Leistungsgesellschaft, die das Wachstum, den Konsum und die persönliche Erlebnismaximierung feiert, wird das Nichtstun zu einem bitteren Genuss.“
Mein Fazit aus der Zwickmühle: Egal wie lange meine persönliche *leerstelle** noch dauert – ich möchte hinterher nicht das Gefühl haben, ich hätte die ganze Zeit nur „verwartet“.

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Prima Idee!

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